MZ-Artikel 11.12.2001

Zurück


Für CDU ist noch nichts entschieden

Besichtigung der Landesschule: Es gibt bereits erheblichen Sanierungsbedarf

MEINERZHAGEN · "Neben Räumlichkeiten, die einen guten Eindruck machten, sind uns in anderen Bereichen Mängel aufgefallen, die vermutlich erhebliche Investitionen erforderlich machen". So fasste der CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Oehm das Ergebnis einer Ortsbesichtigung in der ehemaligen Landesschule zusammen. Die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion hatten das Gebäude und die übrigen Einrichtungen des früheren Internatsgymnasiums Ende vergangener Woche eingehend unter die Lupe genommen.

Undichtigkeiten an den Dächern hätten dazu geführt, dass an mehreren Stellen Regenwasser in das Gebäude eindrang und Schäden verursacht, so Oehm gegenüber der MZ. Fraktionsmitglied Josef Stasch hat Mängel auch in anderen Bereichen ausgemacht: "Ein Teil der Fenster ist dringend erneuerungsbedürftig. Die Wärmedämmung ist unzureichend. Teilweise sind noch Fenster in Einfachverglasung vorhanden. Die Fenster sind teilweise unzureichend versiegelt, so dass dort das Holz morsch wurde", listet er seine Feststellungen auf.

"Bisher musste die Kirche pro Jahr zwischen 500 000 und 600000 Mark für die Landesschule aufbringen. Wir haben Verständnis dafür, dass sich die Kirche von diesem Objekt trennen möchte. Aber das kann nicht zu Lasten der Stadt Meinerzhagen gehen. Wir brauchen verlässliche Zahlen bezüglich der notwendigen Investitionen und der Folgekosten", äußerte sich der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Franz Lütticke zur Finanzierungsfrage.

Für die CDU-Ratsfraktion ist klar: Erst wenn ein schlüssiges Finanzierungs- und Raumnutzungskonzept auf dem Tisch liegt, kann eine Entscheidung fallen. Hierzu seien weitere Fragen zu klären, wie zum Beispiel: Welche Verkaufserlöse sind für den angedachten Verkauf von Wohnbaugrundstücken im Bereich der jetzigen Grundschule Wahr realistisch und kann hier tatsächlich Bauland geschaffen werden? Welche Einnahmen sind durch einen möglichen Verkauf der Nordschule zu erzielen? Ist überhaupt die Verlagerung des Jugendzentrums vom jetzigen Standort zur Landesschule mit dem Ziel einer ortsnahen Jugendarbeit vereinbar? Sind auf Grund der desolaten Finanzen des Landes tatsächlich Fördermittel zu erwarten?

Oehm: "Der städtische Haushalt kann jedenfalls zurzeit keine weiteren Belastungen vertragen. Die schwache Konjunktur führt dazu, dass allerorten die Steuereinnahmen sinken."

"Wenn die Stadt allerdings einige Flächen auf dem Gelände der Landesschule für sich als Bauland vermarkten könnte, dann sieht die Finanzierungsfrage unter Umständen weitaus günstiger aus", kam eine weitere Anregung von CDU-Ratsfrau Bärbel Wilke.

Fazit der CDU zum jetzigen Zeitpunkt: "Es sind noch viele Fragen offen, und es ist noch nichts entschieden." · -fe


© [11.12.2001] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verlags