MZ-Artikel 19.12.2002

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12 Bürger wollen mehr Sicherheit

Aktion der Forensik-Gegner endete gestern. Eintragungen auch in Meinerzhagen

MEINERZHAGEN · Psychisch kranke Straftäter werden in Deutschland häufig nicht in Gefängnissen "weggeschlossen", in forensischen Kliniken versuchen Spezialisten, die kranken Menschen zu therapieren. Der Haken: Niemand möchte eine solche Klinik in seiner Nähe haben. Auch viele Bürger der sechs Städte nicht, die im Bereich Ruhrgebiet/Münsterland als neue Standorte für Kliniken dieser Art augesucht wurden. Und so schritt die "Volksinitiative Forensik" zur Tat und startete eine durch Gesetze abgesicherte Unterschriftenaktion - auch in Meinerzhagen lagen Listen im Rathaus aus. Gestern um 16 Uhr war Schluss, die Bilanz: 12 Volmestädter unterstützten mit ihren Unterschriften die Forensik-Gegner.

Damit blieb die Resonanz auch in Meinerzhagen unter den Erwartungen. Ob im ganzen Land die 65 000 erforderlichen Unterschriften zusammenkommen, wurde gestern allgemein bezweifelt.

Das Thema Sicherheit steht bei der Unterschriften-Sammlung im Vordergrund. "In eineinhalb Monaten sieben Ausbrüche in Bedburg-Hau sagen alles", fordern die Initiatoren strengere Vorkehrungen zum Schutz der Bürger vor psychisch kranken Straftätern.

Meinerzhagen ist von der Standorte-Diskussion nicht betroffen, doch zumindest in der Jungen Union wurde das Thema "Forensik" im Zusammenhang mit der leerstehenden ehemaligen Landesschule schon diskutiert. Vorsitzender Thorsten Stracke gestern auf MZ-Anfrage: "Bei dem jetzt in Auftrag gegebenen Gutachten über die mögliche Nutzung der Landesschule auf der Freiheit verspreche ich mir auch, dass herauskommt, dass eine Forensik hier unmöglich eingerichtet werden kann." · beil


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