MZ-Artikel 07.02.2005

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Standhafter Turm

28 Meter hoher Schornstein der Landesschule trotzt auch einer massiven Sprengstoffladung. Bagger muss nachhelfen. Abbrucharbeiten laufen


Ein Bagger muss nachhelfen und sorgt für den Sturz.
MEINERZHAGEN · Es hatte etwas Symbolhaftes: Denn fast sah es so aus, als wollte sich der 28 Meter hohe Heizungsschornstein auf dem Gelände des ehemaligen Internatsgymasiums Landesschule Zur Pforte dem endgültigen Schicksal widersetzen. Seine Standfestigkeit nötigte auch dem 68-jährigen erfahrenen Sprengmeister Wilhelm Witzgall aus Iserlohn am Samstag einigen Respekt ab. Als der Fachmann, der in seiner langen Berufslaufbahn schon so manches massive Bauwerk zum kontrollierten Einsturz gebracht hatte, kurz vor 14 Uhr die vorher sorgsam platzierte Sprengstoffladung zur Detonation brachte, gab es zwar eine große Staubwolke und der Turm wankte, aber er fiel nicht.

2,6 Kilogramm Sprengstoff reichten nicht aus, um den Kamin der Heizungsanlage des Landesschul-Areals zum Einsturz zu bringen. "Zu viel Stahl im Beton..." lautete das Expertenurteil. Und es sah tatsächlich so aus, als sei Mitte der 60er Jahre "für die Ewigkeit" gebaut worden, als in Meinerzhagen die 1968 eröffnete Traditionsschule auf dem Hügel der Birkeshöh errichtet wurde. Erst als mit einem Bagger nachgeholfen wurde, fiel das Bauwerk dann doch noch wie geplant um. · -fe


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