MZ-Artikel 24.02.2005

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Der geplante An- und Erweiterungsbau für die Grundschule Auf der Wahr präsentiert sich mit schmucken Pultdächern. Hier eine Ansicht in Richtung Westen. · Entwurf: Hager/Schürholz
 
Multifunktionale Planung für die Grundschule Wahr

Architekt Achim Hager stellt erste Planung für den Um- und Anbau vor. Gerd Schriever kündigt Prüfung zur Installation einer Photovoltaikanlage an

Von Göran Isleib

MEINERZHAGEN · Ein schickes, multifunktionales Foyer, der Neubau von zwei Mehrzweckräumen mit beweglichen Wänden innerhalb des geplanten Foyers sowie der Umbau beziehungsweise die Erweiterung des Verwaltungstraktes der Grundschule Auf der Wahr wurden im Rahmen der Schulausschusssitzung am Dienstagabend vorgestellt. Die beauftragen Architekten, das Büro Schürholz aus Drolshagen und der Meinerzhagener Architekt Achim Hager, haben erste Pläne kurzfristig zusammengestellt, Hager erläuterte die "grobe" Planung der umfangreichen Baumaßnahme mit Hilfe eines Beamers. Zwei schmucke Pultdächer, die im oberen Teil höhenversetzt sind, lassen in diesem Bereich verglast viel Licht in dem neu entstehenden Flurbereich. Und auch das Lehrerzimmer soll nach den Planungen endlich größer werden. Nach derzeit knapp 40 Quadratmetern sollen dann über 60 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Rund 920 000 Euro wird die Gesamtmaßnahme verschlingen, bereits in den vergangenen Jahren wurden Finanzmittel von rund 587 000 Euro im Haushalt bereit gestellt. Zunächst hatte man noch abgewartet, wie sich die Entwicklung in Sachen ehemaliger Landesschule abzeichnet. Nachdem klar war, dass das Gebäude Auf der Freiheit abgerissen wird, stand fest, dass die Grundschule Wahr an ihrem jetzigen Standort verbleiben wird. Neben dem An- und Umbaumvorhaben ist auch vorgesehen, Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz zu realisieren. Rettungswege, Rauchschutztüren und anderes sollen verwirklicht werden. Falls die bereit gestellten Mittel ausreichen, sollen zudem auch Altfenster und Fassadenteile erneuert werden.

"Jetzt sollen möglichst schnell die Ausschreibungen erfolgen", machte Baudezernent Gerd Schriever ein wenig Druck. "Derzeit ist die Lage auf dem Bausektor für uns sehr positiv, denn die Unternehmen lechzen nach Aufträgen, deshalb könnte die Preisgestaltung günstig ausfallen", erläuterte Schriever weiter. Allemal bescheinigte der Baudezernent den beteiligten Architekten einen "gelungenen Entwurf", die multifunktionale Planung präsentiere sich für alle Eventualitäten als sehr flexibel.

Kritik wurde dennoch laut, während Achim Hager die verschiedenen Details der Planung vorstellte. Brunhild Rosemeier beispielsweise wollte eine etwas großzügigere Planung der Teeküche verwirklicht wissen. "Falls auch an der Grundschule Wahr irgendwann die Offene Ganztagsgrundschule eingeführt wird, wäre die jetzt geplante Küche viel zu klein", bemängelte sie. Heinz-Gerd Maikranz, Leiter des Schulverwaltungsamtes stellte jedoch klar, dass es sich bei der geplanten Küche lediglich um eine Einrichtung für das Lehrpersonal handele. "Falls dort ebenfalls die Offene Ganztagsgrundschule zum Tragen kommt, steht dann die sehr gut ausgerüstete Küche in der benachbarten Sonderschule zur Verfügung".

Heinz-Dieter Nippesen, Leiter der Hauptschule, und Albrecht Renner, Leiter der Realschule, machten einen weiteren "Fehler" in der Planung aus. "Der Computerraum ist viel zu klein, dort kann niemals eine ausreichende Menge an Computern aufgestellt werden", gaben sie zu bedenken. "Die Pläne liegen uns taufrisch vor, alle Benennungen der Räume sind derzeit nur provisorisch und das wird und muss nicht unbedingt der endgültigen Planung entsprechen", klärte Gerd Schriever auf.

Auch die Leiterin der Grundschule Wahr, Katharina Feldhaus, war ob des Einwands ihrer beiden Kollegen ein wenig verwirrt. "Wir sind sehr gut informiert worden, auch die Schulkonferenz steht den Plänen positiv gegenüber." Sie halte nichts davon, jetzt im Detail Änderungen vorzuschlagen, das bringe nichts. Heinz-Dieter Nippesen schlug vor, interfraktionell die Planungen detailliert durchzusprechen, "damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt".

Einen besonders interessanten Aspekt brachte schließlich Baudezernent Gerd Schriever ins Spiel: "Wir prüfen, ob sich auf dem Dach des Anbaus eine Photovoltaik-Anlage realisieren lässt. Inzwischen gibt es Dacheindeckungen auf dem Markt, die gleichzeitig Photovoltaik-Elemente sind".


© [24.02.2005] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG
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